Sie gehören zum Kölner Karneval wie das närrische Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau, die Funkenmariechen oder die großen Prunksitzungen: die Kamelle oder Strüßjer. Allein beim Rosenumzug sind es über 300 Tonnen Kamellen und 300.000 Strüßjer, die hier an das närrische Volk verteilt werden. Diese Tradition, die in Köln schon seit 1823 besteht, findet sich im gesamten Rheinland an den Karnevalsumzügen. Im Laufe der Jahre hat sich das Kamellewerfen über das gesamte närrische Land verteilt, Konstanz ist hier keine Ausnahme.

Gilt das auch für uns Blätzlebuebe, verteilen auch wir Gutzle an die Zuschauerinnen und Zuschauer? Gerade an der letzten Fasnacht wurden wieder vermehrt Guetzle verteilt. Mancher Blätzlebueb war dazu auch entsprechend ausgestattet: mit Umhängetasche und vereinzelt sogar mit ganzen Körben voll Süßigkeiten, die am Umzug mitgetragen wurden.

Da dies immer wieder zu Diskussionen führt, braucht es hier einmal eine Klarstellung:

Wir Blätzlebuebe werfen im Umzug keine Kamellen oder Gutzle. Wir jucket und wir strähled.

Und wenn man beim Strähle und Schnurre dann auch mal ein Guetzle verteilt, hat sicherlich niemand etwas dagegen. Eine Ausnahme gibt es: den Kinderumzug am Fasnachtsmontag. Da kann und soll man zur Freude der Kinder gern und viel Kamelle werfen.

In Zukunft werden wir an den Umzügen verstärkt auf die Häsordnung achten: Taschen, Rucksäcke, Körbe oder Reisekoffer – auch wenn sie im Blätzdesign sind – haben an unserem Häs nichts zu suchen. Denn in unserem Blätzleruf heißt es ja „strähled Mädle, Wieb und Ma“ und nicht „werfet Guetzle an Ranze na“.

Euer Roland Scherer