„Anno 1388 feria quarte post Petri et Pauli do hiess der gross rat den nachgschriben ruf tun.“
So beginnt das historische Zitat, das im Mittelpunkt unseres Laternentanzes steht und in leicht abgewandelter Form auch beim Fasnachtsausrufen verwendet wird. Es gilt auch als Beleg dafür, dass bereits damals in Konstanz Fasnacht gefeiert wurde. Als „neuer“ Zunftmeister ist man natürlich neugierig, was man da eigentlich vorliest und um welchen Termin es sich hier handelt. Dazu befragt man dann „Lateiner“ im Freundeskreis und bekommt umgehend die entsprechende Antwort: Es handelt sich hier um den „Mittwoch nach Peter und Paul“. Moment einmal: „Peter und Paul“ wird schon seit dem 6. Jahrhundert immer am 29. Juni gefeiert. Wieso muss in der Woche danach eine Verordnung mit solch strengen Auflagen ausgesprochen werden? Wurde damals in Konstanz ein „Sommerkarneval“ gefeiert? Das wohl nicht, aber wie so vieles in der Geschichte gibt es auch dafür wohl eine Erklärung – wir kennen sie nur nicht genau. Es könnte mit den damaligen Petersfeuern im süddeutschen Raum zusammenhängen, die oftmals rauschende Feste waren. Aber egal: Auch in Zukunft starten wir unsere Fasnacht und unseren Laternentanz mit diesem historischen Zitat, nehmen die Obrigkeit in Form unseres “Bolizei“ auf die Schippe und feiern unsere geliebte Fasnacht.
Roland Scherer